Brothers - Daedalus - Elphinstone
mind. Voraussetzung für die Tour
mind. 50 geloggte Tauchgänge
AOWD oder ähnliche Brevet
Brother Islands
Zu den Top 5 der Tauchspots im Roten Meer gehören die „Brothers“. Die etwa einen Kilometer voneinander entfernten Inseln und sind eigentlich Bergspitzen, die durch vulkanische Aktivität geformt wurden. Der große Bruder liegt im Norden und der kleine Bruder weiter im Süden. Die schmalen Felsnadelinseln sind nur vom offenen Meer umgeben und auf Grund der Entfernung vom Festland nur mit einem Safariboot erreichbar. Die Inseln ragen aus großer Tiefe empor und gehören zu sogenannten Drop-Off Tauchplätzen. Die Steilwände sind dicht mit Hart- und Weichkorallen bedeckt. Auf Grund ihrer Lage können starke Strömungen auftreten, was zu einer großen Haipopulation führt und die Brothers berühmt gemacht hat. Sichtungen von grauen Riffhaien, Weißspitzen-Hochseehaien (Longimanus), Fuchshaien, Hammerhaien oder Seidenhaien sind keine Seltenheit
Großer Bruder
Schon von Weitem sieht man das Wahrzeichen des Tauchspots – den 1883 errichtete Leuchtturm.
An der nördlichen Inselspitze sank 1901 die Numidia. Ein 145 Meter langes englisches Handelsschiff, welches Eisenbahnteile geladen hatte. Das Wrack liegt auf einer Tiefe zwischen 8 und 85 Metern aufrecht am abfallenden Riff. Der Laderaum und die Galerie sind offen und betauchbar. 46 Jahre später sank ein weiteres Handelsschiff an der Westseite – die Aida II. Durch einen heftigen Wetterumschwung suchte das Schiff Schutz bei den Inseln und schlug beim Anlegen auf das Riffund lief sofort voll. Heute liegt die Aida auf 25 bis 60 Metern.
Die Natur hat nach all den Jahren Wracks vereinnahmt. Die Rümpfe und Aufbauten sind wunderschön mit Gorgonien, Schwämen und Weichkorallen bewachsen.
Am Südplateau befindet sich eine Haiputzerstation. Hier sammeln sich mit etwas Glück Fuchshaie und Mantas.
Kleiner Bruder
Die Steilkante der Westwand wirkt schon fast unrealistisch. Voller Farben und Leben. Die ganze Drop-Off ist lebendig und voller Meerestieren - riesige Seefächerkolonien führen zu dichten Wäldern farbenprächtigen Weichkorallen. Monumentale Steinkorallenformationen an der Ostwand bieten einer Vielzahl von Rifffischen Zuflucht. Langnasen Büschelbarsche finden in den Gorgonien ihr Zuhause.
Zackenbarsche, Igelfische, tropische Drückerfische, Kugelfische, Kofferfische, Clownfische und Stachelrochen sowie pulsierende Wolken feuerfarbener Anthias. Wenn man es schafft, das wilde Durcheinander der Rifffische einen Moment lang zu ignorieren und ins Blaue hinauszuschauen, dann kann man dort jederzeit auch eine Überraschung erleben: Schnapper, Makrelen, Barrakudas, Thunfische, Napoleonfische und Schildkröten sind hier keine Seltenheit. So kommt sicher keine Langeweile auf.
Daedalus
Als 1863 der Leuchtturm auf Abu Kizan (arabischer Name) errichtet wurde, hat wohl niemand ahnen können, was sich unter der Wasseroberfläche an diesem Hotspot abspielt.
Seine Bekanntheit erlangte das Riff wegen seiner großen Population an Hammerhaien. Die gute Nachricht: Die beiden Gruppen sind standorttreu und somit immer am Riff. Die schlechte Nachricht: Man kann sie nicht immer sehen, da sie in Tiefen patrouillieren, in die Sporttaucher nicht gelangen. Daedalus ist das Riff der unbegrenzten Möglichkeiten - Hier kann alles vorbeiziehen, was im Roten Meer Rang und Namen hat.
Sichtungen von Fuchshaien sind hier auch keine Seltenheit mehr. Neben den Brothers und einigen Tauchplätzen auf den Philippinen ist Daedalus ein Garant für die Schönheiten mit der markanten Schwanzflosse.
Auch die sanften, großen Riesen lieben diesen Platz. Mehrere Manta-Sichtungen und Begegnungen mit Walhaien verhelfen diesem Spot zu einer HighClass Position weltweit.
Der Tauchplatz erfordert jedoch auch einiges an Taucherischem Können. Starke, ständig wechselnde Strömung sind an der Tagesordnung und genau deshalb so beliebt bei den Meeresbewohnern. Hier ist es zwingend notwendig, dass man das Setzen einer Boje beherrscht. Auch der Abstieg ins Blauwasser ohne Riffsichtung, bringt bei so manch einen Taucher ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Dies ist jedoch schnell vergessen, wenn der erste Bogenstirn-Hammerhai gesichtet wurde und der Taucher das erste Mal seine Maske ausblasen muss, weil durch sein fettes Grinsen Wasser eingetreten ist.
Am Südplateau geht es eher gemütlich zu. Ab 20m bildet sich ein sanft abfallendes Plateau mit vielen Ergs. Auf dem Plateau tummeln sich Zackenbarsche, Muränen, Napoleon-Lippfischen. An den zahlreiche Weichkorallen tummeln sich auch Schildkröten. Je nach Jahreszeit sammeln sich unter den Safarischiffen Longimani und Seidenhaie.
Elphinstone (Arabisch: „Abu Hamra“)
Der wohl weltweit bekannteste Tauchspots in ganz Ägypten, verdankt seinen Namen „roter Felsen“ einer roten Felsformation auf dem Festland, welche die Seefahrer früher als Orientierungshilfe nutzten.
Das ca. 600m lange spindelförmige Riff liegt nur 9km von der Küste Ägyptens entfernt und ist ein beliebter Spot für tägliche Ausfahrten verschiedener Tauchbasen und ein Highlight am Ende einer jeder Tauchsafari. Obwohl ein hoher Tauchbetrieb vorherrscht, lassen sich die Unterwasserbewohner davon nicht abhalten diesen Ort aufzusuchen.
Elphinstone ist für sein hohes Aufkommen an Weißspitzen-Hochseehaien (oder auch Longimanus) in aller Munde. Nirgendwo anders auf dem Globus ist die Wahrscheinlichkeit so hoch, eine der größten Haiarten anzutreffen. Manche Weibchen können eine Größe von bis zu 3m erreichen.
Bei Elphinstone handelt sich um ein DropOff mit einem Nord- und Südplateau. Die Steilwände fallen bis zu mehreren hundert Metern in das tiefe Blau ab – ein unheimlicher, aber schöner Kontrast zu den vielen farbenprächtigen Korallenarten des Riffs, insbesondere den violetten und rosa Weichkorallen und anmutigen roten Gorgonien - ihre Tentakel bewegen sich in den starken Meeresströmungen.
Je nachdem welche Strömung vorherrscht (meist von Nord nach Süd) startet man den Tauchgang am Nordplateau. Geübte Taucher beginnen den Tauchgang sehr tief auf Höhe des Ergs um die Chancen auf eine Sichtung von Hammerhaien zu erhöhen. Dann driftet man in reduzierter Tiefe weiter in Richtung Süden. Der Tauchgang endet im Freiwasser mit geschossener Boje, wartend auf die Longimani und das Beenden des Safety Stopps – dieser fällt schon mal länger aus, wenn die erste abgerundete Hairückenflosse gesichtet wurde und noch ausreichend Luft im Tank ist. Ein Auge sollte man jedoch während des ganzen Tauchgangs ins Blaue richten. Tümmler, Mantas, Marlins, Wal- und andere Haiarten können hier jederzeit vorbeiziehen.
Auf halben Weg zum Südplateau kommt einem meist schon ein riesiger ortsansässiger Napoleon entgegen. Er hat keine Scheu vor Tauchern und schaut diesen auch gerne tief in die Augen oder stupst sie liebevoll an. Für Tec-Taucher interessant und betauchbar, ist der Sarkophag, auch als Torbogen bekannt. Die Legende besagt, dass ein ägyptischer Pharao hier begraben liegt. Auch bei schwachem Licht ist die Form eines Sarkophags erkennbar und dieser ist mit Korallen übersät. Der Torbogen beginnt auf ca. 52 Meter und endet auf 62 Metern, hierzu muss man das richtige Luftgemisch in der Flasche haben.
Auch am Nordplateau haben Tec-Taucher eine gute Chance auf die Begegnungen mit Hammerhaien. Kein bisschen unspektakulärer, ist der Durchbruch am Nordplateau. Kurz vor dem Erg auf ca 50 Metern trifft man auf drei große Fächerkorallen, die den Eingang des Durchbruchs markieren. Danach geht es auf ca. 48 bis 53 Meter einmal durch das ganze Nordplateau. Dies liegt weit unterhalb der Tiefengrenze für Sporttaucher und darf und sollte nur mit der nötigen technischen Ausbildung und dem richtigen Luftgemisch betaucht werden.
Die exakte Routenverlauf als auch die Tauchspots sind wetterabhängig und können ggf. vom geplanten Routenverlauf abweichen.