Daedalus - Rocky - Zabargad - Elphinstone
mind. Voraussetzung für die Tour
- mind. 50 geloggte Tauchgänge
- AOWD oder ähnliche Brevet
- Start und Ende der Tour in Port Ghalib
Daedalus
Als 1863 der Leuchtturm auf Abu Kizan (arabischer Name) errichtet wurde, hat wohl keiner erahnen können, was sich unter der Wasseroberfläche an diesem Hotspot abspielt. Seine Bekanntheit erlangte das Riff wegen seiner großen Population an Hammerhaien. Die gute Nachricht: Die Schule ist standhaft und ist immer da. Die schlechte Nachricht: Man kann sie nicht immer sehen, da sie in Tiefen patrollieren in den Sporttaucher nicht gelangen. Daedalus ist das Riff der unbegrenzten Möglichkeiten - Hier kann alles vorbeiziehen was im Roten Meer Rang und Namen hat.
Sichtungen von Fuchshaien sind hier auch keine Seltenheit mehr. Neben den Brothers und einigen Tauchplätzen auf den Philippinen ist Daedalus ein Garant für die Schönheiten mit der markanten Schwanzfloss.
Auch die sanften großen Riesen lieben diesen Platz. Mehrere Manta-Sichtungen und Entercounter mit Walhaien heben diesen Tauchplatz in die Highclass Position weltweit.
Der Tauchplatz erfordert jedoch auch einiges an Taucherisches Können. Starke ständig wechselnde Strömung sind auf dem Tagesprogramm und genau deshalb so beliebt bei den Meerestieren. Das Beherrschen eine Boje zu setzen ist hier verpflichtend!!! Auch der Abstieg ins Blauwasser ohne Riffsichtung, bringt bei so manch einen Taucher ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Dies ist jedoch schnell vergessen, wenn die ersten gehörnten Tiere gesichtet sind und der Taucher das erste Mal seine Maske ausblasen muss, weil durch sein fettes Grinsen Wasser eingetreten ist.
Am Südplateau geht es eher gemütlich zu. Ab 20m bildet sich ein sanft abfallendes Plateau mit vielen Ergs. Auf dem Plateau tummeln sich Zackenbarsche, Muränen, Napoleone. An den zahlreiche Weichkorallen tummeln sich Schildkröten rum. Je nach Jahreszeit sammeln sich unter den Safarischiffen Longimani und Seidenhaie.
Zabargad & Rocky
Willkommen im Tiefen Süden des Roten Meeres.
Zabargad (arab. El Gubal)
Zabargad verdankt seinen Namen dem 235m hohen Berg auf der kleinen Insel 71km entfernt vom ägyptischen Festland. Früher betrieb man Bergbau auf der Insel, da man von einem hohen Aufkommen von Saphir ausging. Noch heute weist die Insel ein reges Treiben an der Wasseroberfläche auf, jedoch nicht von Menschenhand. Zabargad wird einmal jährlich als Brutstätte vieler Schildkröten genutzt.
An der Nord-Ostseite liegt ein namenloses Wrack. Das 70 m lange Schiff liegt in 24 m Tiefe. Das gesamte Heck besticht durch seine intakten Aufbauten, Treppe, Reling, Davits, dazu Bullaugen, Luken und die Brücke machen es zu einem Bilderbuchwrack.
An der Südostseite befinden sich im oberen Riffbereich viele Höhlengänge, in denen man mit etwas Glück Nacktschnecken und Strudelwürmer findet.
Das rätselhaftes Verschwinden der Neptuna:
Auf der Westseite von Zabargad können neben wunderschönen Hartkorallengärten die Überreste des Safarischiffs "Neptuna" betaucht werden, dass hier im Jahr 1981 auf mysteriöse Weise sank und verschwand. Die Neptuna kam bis dato als Minensuchboot zum Einsatz und wurde später zu einem der ersten Safaribooten im Roten Meer. Am 29. April 1981 sorgten schwere seemännische Fehler beim Verlegen des Bootes an einen anderen Ankerplatz dazu, dass die "Neptuna" mit dem Riff kollidierte und innerhalb kürzester Zeit über das Heck in die Tiefe sank. Nun kommen wir zum mysteriösen Teil: Das Wrack gilt seitdem als verschollen. Vereinzelte Zeugnisse des Unglücks wie ein Generator, mehrere Koffer, ein Radargerät sowie eine Tauchflasche findet man auf sandigen Grund in knapp 24 Metern Tiefe. Da das Riff an dieser Stelle nur langsam steiler wird, kann das Safariboot nicht weiter in die Tiefe abgerutscht sein, daher muss die Neptuna irgendwo in der Nähe ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Somit eines jener Geheimnisse, mit denen das Rote Meer noch immer aufwarten kann...
Nur eine Seemeile weiter:
Rocky Island
Rocky Island (kurz The Rock) ist eine wirklich unscheinbare kleine Insel. Die Wände sind steilabfallend und kleiden sich in einem wunderschönen Gewand von schönsten Weichkorallen, Gorgonien, Schwämmen, Schwarz- und Fächerkorallen. Es tummelt hier nur so von Leben: Schnecken, Langnasenbüschelbarsch, Garnelen uvm. lassen das Taucherherz im Makromodus aufleben.
Oftmals ist Rocky starker Strömung ausgesetzt und zieht damit Hammerhaie, Mantas, Delphine und Co. zur Nahrungsaufnahme magisch an.
Elphinstone (Arabisch: „Abu Hamra“)
Der wohl weltweit bekannteste Tauchspots in ganz Ägypten, verdankt seinen Namen „roter Felsen“ einer roten Felsformation auf dem Festland, welche die Seefahrer früher als Orientierungshilfe nutzten.
Das ca. 600m lange spindelförmige Riff liegt nur 9km von der Küste Ägyptens entfernt und ist ein beliebter Spot für tägliche Ausfahrten verschiedener Tauchbasen und ein Highlight am Ende einer jeder Tauchsafari. Obwohl ein hoher Tauchbetrieb vorherrscht, lassen sich die Unterwasserbewohner davon nicht abhalten diesen Ort aufzusuchen.
Elphinstone ist für sein hohes Aufkommen an Weißspitzen-Hochseehaien (oder auch Longimanus) in aller Munde. Nirgendwo anders auf dem Globus ist die Wahrscheinlichkeit so hoch, eine der größten Haiarten anzutreffen. Manche Weibchen können eine Größe von bis zu 3m erreichen.
Bei Elphinstone handelt sich um ein DropOff mit einem Nord- und Südplateau. Die Steilwände fallen bis zu mehreren hundert Metern in das tiefe Blau ab – ein unheimlicher, aber schöner Kontrast zu den vielen farbenprächtigen Korallenarten des Riffs, insbesondere den violetten und rosa Weichkorallen und anmutigen roten Gorgonien - ihre Tentakel bewegen sich in den starken Meeresströmungen.
Je nachdem welche Strömung vorherrscht (meist von Nord nach Süd) startet man den Tauchgang am Nordplateau. Geübte Taucher beginnen den Tauchgang sehr tief auf Höhe des Ergs um die Chancen auf eine Sichtung von Hammerhaien zu erhöhen. Dann driftet man in reduzierter Tiefe weiter in Richtung Süden. Der Tauchgang endet im Freiwasser mit geschossener Boje, wartend auf die Longimani und das Beenden des Safety Stopps – dieser fällt schon mal länger aus, wenn die erste abgerundete Hairückenflosse gesichtet wurde und noch ausreichend Luft im Tank ist. Ein Auge sollte man jedoch während des ganzen Tauchgangs ins Blaue richten. Tümmler, Mantas, Marlins, Wal- und andere Haiarten können hier jederzeit vorbeiziehen.
Auf halben Weg zum Südplateau kommt einem meist schon ein riesiger ortsansässiger Napoleon entgegen. Er hat keine Scheu vor Tauchern und schaut diesen auch gerne tief in die Augen oder stupst sie liebevoll an. Für Tec-Taucher interessant und betauchbar, ist der Sarkophag, auch als Torbogen bekannt. Die Legende besagt, dass ein ägyptischer Pharao hier begraben liegt. Auch bei schwachem Licht ist die Form eines Sarkophags erkennbar und dieser ist mit Korallen übersät. Der Torbogen beginnt auf ca. 52 Meter und endet auf 62 Metern, hierzu muss man das richtige Luftgemisch in der Flasche haben.
Auch am Nordplateau haben Tec-Taucher eine gute Chance auf die Begegnungen mit Hammerhaien. Kein bisschen unspektakulärer, ist der Durchbruch am Nordplateau. Kurz vor dem Erg auf ca 50 Metern trifft man auf drei große Fächerkorallen, die den Eingang des Durchbruchs markieren. Danach geht es auf ca. 48 bis 53 Meter einmal durch das ganze Nordplateau. Dies liegt weit unterhalb der Tiefengrenze für Sporttaucher und darf und sollte nur mit der nötigen technischen Ausbildung und dem richtigen Luftgemisch betaucht werden.
Die exakte Routenverlauf als auch die Tauchspots sind wetterabhängig und können ggf. vom geplanten Routenverlauf abweichen.